Gleisweiler: Pfälzer und Burgunder in trauter Eintracht

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In Gleisweiler gibt es einen deutsch-französischen Freundeskreis 

GLEISWEILER – lam – In Gleisweiler hat sich ein deutsch-französischer Freundeskreis gebildet, dem aktuell 14 Damen und Herren, sowohl aus Gleisweiler, als auch aus umliegenden Orten angehören. Das übergeordnete langfristige Ziel, das auch von Ortsbürgermeister Thorsten Rothgerber unterstützt wird, ist eine schrittweise Annäherung zwischen den Gemeinden Gleisweiler und Ameugny, einem kleinen, knapp 200 Einwohner zählenden Dorf im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté, bei uns vereinfacht als Burgund bekannt. Die Gründung des Freundeskreises in Gleisweiler ist einer von vielen kleinen Schritten zum Ziel einer möglichen Partnerschaft der beiden Ortsgemeinden.

„Die schönste Form der Begegnung, ist die Musik“, sagt Gabi Kretschmer-Schurer. Sie und ihr Mann Franz-Josef Schurer sind die Initiatoren der kulturellen Begegnungen des Freundeskreises. Seit zehn Jahren reisen sie regelmäßig nach Ameugny, um sich dort mit französischen Freunden zu treffen.

Im März und Juni fanden zwei Konzerte im kurpfälzischen Zehnthof in Gleisweiler statt, wobei beim ersten Konzert langjährige Freundinnen der Schurers aus Ameugny mit eigenen und traditionellen Chansons, begleitet von hervorragenden Musikern, das Publikum begeisterten. „Der Chanson-Abend war eine großartige Veranstaltung und das Rahmenprogramm für alle angereisten französischen Gäste ein einprägsames Wochenende mit allen Beteiligten!“ sagt Kretschmer-Schurer. „Die Partnerschaft steht am Ende einer Entwicklung, am Anfang steht die Kunst! Ohne den örtlichen Kulturverein KULTiG, die Beigeordneten der Gemeinde und all die Menschen in Gleisweiler, die das Projekt von Anfang mitgetragen haben, wäre die Organisation nicht machbar gewesen.“

Dazu gehörte die Reservierung der Hotels und Restaurants, das Catering, die Gestaltung des Zehnthofes, die dortige Präsentation einer umfangreichen Fotoausstellung über Ameugny und die Bourgogne. „Die schönen Erfahrungen brachte die Menschen in der Gruppe noch näher zusammen“, so Kretschmer-Schurer. Nach dem Konzert kamen Zuhörerinnen und Zuhörer auf die Initiatoren zu und äußerten den Wunsch bei der Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen mit zu unterstützen. Daraus entwickelte sich letztlich der Freundeskreis, der kein Verein ist, sondern eine freiwillige Zusammenkunft von interessierten und engagierten Personen, die sich alle in dem Maße einbringen, wie es ihre Zeit und ihre Fähigkeiten erlauben.

Dem Einsatz der Gruppe und der Unterstützung durch weitere Gleisweiler Bürgerinnen und Bürger, war die hervorragende Organisation des Klezmer-Konzertes am ersten Juni-Wochenende zu verdanken. Die große Resonanz auf das Konzert lag auch hier an den großartigen Musikerinnen und Musikern, die das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinrissen. Bernard Gazet, Einwohner von Ameugny, hat die Gruppe „Cha-Edisch – Klezmer Orchestra“ 2011 gegründet. Die Klezmer-Musik, ist Musik für die Seele, die ihre Tradition in der Volksmusik des aschkenasischen, also des mittel-, nord- und osteuropäische Judentums hat. Violine, Klarinette, Gitarre und Akkordeon stehen im Vordergrund der instrumentalen Darbietung, hinzu kommt der typisch gesangliche Vortrag, mitunter im Stil eines liturgischen Gesangs. Das Musikerensemble rief spontan eine Gleisweilerer Whats-App-Gruppe ins Leben, in der die Begeisterung über den ersten Auftritt in Deutschland, im gastfreundlichen Gleisweiler, zum Ausdruck gebracht wurde.

Finanziell getragen wurden die beiden Konzerte vom deutsch-französischen Bürgerfonds, der Projekte fördert die sich aktiv für eine starke europäische Zivilgesellschaft einsetzen. Der Fond übernahm die Konzertkosten, aber nicht in vollem Umfang, so dass es ein weiteres Ziel des Freundeskreises ist, zusätzliche finanzielle Mittel zu generieren. So wird der Kreis beim Gleisweilerer Fest „Wein- und Kunst“ am ersten Augustwochenende Klappkarten mit Fotomotiven aus Ameugny, der Bourgogne, sowie aus Gleisweiler zum Verkauf anbieten. Der Kreis hofft, dass sein Angebot Anklang findet. Durch die Veröffentlichung in der Presse will man zudem potentielle Sponsoren, nicht zuletzt aus der Verbandsgemeinde Edenkoben, dazu motivieren die Weiterentwicklung des deutsch-französischen Projektes voranzutreiben.

„Jede Begegnung, jede schöne Erinnerung an liebenswerte Menschen, ist ein kleiner Beitrag zum Frieden in Europa“, sagt Gabi Kretschmer-Schurer. In diesem Sinne möchten Mitglieder des Freundeskreises im Oktober nach Ameugny reisen, wo Thorsten Rothgerber schon im April diesen Jahres bei seinem Besuch überaus herzlich empfangen wurde. In Burgund denkt man schon über die Unterbring der Gleisweiler Gäste nach, denen man auch ein abwechslungsreiches Programm bieten möchte.

Bild: Heinz Lambert

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