Edesheim: Freie Fahrt auf der Edesheimer Staatsstraße

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Großprojekt früher fertig als geplant
EDESHEIM – lam – Nach 22 Monaten Bauzeit heißt es seit dem vergangenen Freitag endlich wieder „Freie Fahrt für alle!“ auf der Staatsstraße in Edesheim. Ortsbürgermeisterin Sigrid Schwedhelm Schreiner, durchschnitt mit Unterstützung des Landtagsabgeordneten Florian Maier, des Landrates Dietmar Seefeldt, des Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde (VG) Edenkoben Eberhard Frankmann und des Fachgruppenleiters Georg Delb vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer das rot-weiße Trassierband und schon wenig später fuhren wieder Dutzende von Fahrzeugen in beide Richtungen über die L 516.

Mit der gemeinsamen Baumaßnahme des LBM, der VG-Werke und der Ortsgemeinde war im September 2021 begonnen worden. Nun wurde diese abgeschlossen und dies sogar fast drei Monate früher als geplant.

Initiatoren für den Ausbau waren, die langjährige Landrätin des Kreises Südliche Weinstraße Theresia Riedmaier, Wolfgang Schwarz als damaliges Mitglied des Landtages Rheinland-Pfalz und Christian Sternberger, Vorgänger von Sigrid Schwedhelm-Schreiner im Amt des Ortsbürgermeisters.

Theresia Riedmeier, die persönlich anwesend war, hatte der Ortschefin mitgeteilt, dass sie sich noch sehr gut an die ersten Gespräche für einen Ausbau erinnern könne und wie Überlegungen angestellt wurden um Fördermöglichkeiten auszuloten und Unterstützungen zu bekommen. Bei einem Gespräch im Mainzer Innenministerium wurden dann die Weichen gestellt, auch wenn die Ausführung noch zehn Jahre auf sich warten ließ.

Sigrid Schwedhelm-Schreiner sagte, dass Edesheim eine neu gestaltete Ortsdurchfahrt bekommen habe, die zum Anhalten und Verweilen einlädt. Leider habe man nicht alle Pläne realisieren können, zudem habe es auch kritische Stimmen aus der Bevölkerung gegeben. „Der Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger und auch den Besucherinnen und Besuchern gefällt aber das neue Erscheinungsbild!“ stellte sie fest. Am Straßenrand stehen noch gestalterische Arbeiten bei den Pflanzbeeten, dem Veltenplatz und an der Weed an. Diese werden Naturbedingt vom Herbst bis in den Frühling vorgenommen.

Besonders die Anwohner der Staatsstraße hatten Grund zu feiern, litten doch sie am stärksten unter den Bauarbeiten, konnten Phasenweise ihre Anwesen nur zu Fuß erreichen. Aber auch die Anlieger der Dorfstraßen hatten zu leiden, war es ihnen oft kaum möglich auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens ihre Anwesen zu verlassen.

Die Ortsbürgermeisterin dankte allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre große Geduld und ihr Verständnis, auch wenn es nicht immer einfach gewesen sei und Puls und Blutdruck gelegentlich deutlich angestiegen seien, auch bei ihr selbst.

Mit Regina von Nida aus Kleinfischlingen und Michael Diehl aus Großfischlingen waren auch Ortsbürgermeister aus den Nachbargemeinden vertreten, die ebenso wie Venningen, Roschbach und Hainfeld durch die Sperrung der Staatsstraße stark betroffen waren, mussten sie doch viel inoffiziellen Umleitungsverkehr ertragen.

„Gelegentlich mussten wir als Gemeinderat improvisieren und kurzfristige Änderungen bei Vor-Ort-Terminen beschließen, da Pläne und Praxis gelegentlich sehr differenzierten“ stellte Schwedhelm-Schreiner fest. Dadurch habe man dann das Planungsbüro Teambau gelegentlich unter Druck gesetzt. Sie dankte Horst Fischer und Melanie Seeber für ihre Geduld. An Horst Fischer gewandt sagte sie: „Wir müssen uns jetzt überlegen was wir Donnerstagvormittags um 10 Uhr unternehmen, immerhin hatten wir seit Beginn der Maßnahme 80 Jour Fix-Termine, bei denen wir je nach Jahreszeit den Schatten oder die Sonne gesucht haben!“

Auch die VG Edenkoben in Person von Carsten Eschwe aus der Bauabteilung, Sparte Tiefbau, war bei diesen Terminen stets präsent. Federführender Partner der gemeinsamen Maßnahme war der LBM mit dem man gemeinsam nach Lösungen suchte und diese auch fand. Es sei eine sehr positive Zusammenarbeit mit dem LBM gewesen, die man sich in Edesheim auch für zukünftige Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen wünsche, sagte Schwedhelm.Schreiner.

Eine wichtige Stelle bei einer solchen Baumaßnahmen ist auch die Abteilung Bürgerdienste der VG, wenn es um Umleitungen, Sperrungen und Verkehrspolizeiliche Anordnungen geht. Die VG Werke haben die Wasser- und Abwasserleitungen geplant und überwacht, Spülungen vorgenommen, Trinkwasserproben entnommen, Hydranten und Sinkkästen überprüft. Schwedhelm-Schreiner vergas auch nicht die VG-Finanzabteilung, denn wenn Rechnungen nicht beglichen würden, mache auch die Baustelle keine Fortschritte.

Wichtigster Partner der Baumaßnahme war die Firma Eiffage aus Alzey, durch deren gezielte Arbeit die Maßnahmen zügig und vor allem auch mehr als zufriedenstellend voran gingen. Das Team sei stets Gesprächsbereit gewesen und dabei sehr Lösungsorientiert vorgegangen. Kleinere Probleme mit den Anwohnern lösten die Firmenmitarbeiter sofort, größere wurden bei den Jour Fix-Terminen besprochen.

Die Kosten der Maßnahme, die in acht Bauabschnitten durchgeführt wurde, summierten sich auf vier Millionen Euro. Davon entfallen 2,05 Millionen Euro auf das Land Rheinland-Pfalz, 1,18 Millionen Euro auf die Ortsgemeinde Edesheim und 770.000 Euro auf die VG-Werke Edenkoben. An Zuschüssen erhielt die Ortsgemeinde 211.000 Euro vom Land, dazu weitere 35.000 Euro für den Ausbau der Bushaltestelle am Veltenplatz.

Auf Schautafeln konnten sich die Besucherinnen und Besucher noch einmal über die Baumaßnahme informieren, wobei besonders die Zahlen beeindruckten. 1,2 Kilometer Vollausbau, 10.000 Quadratmeter Asphalt, 5.000 Quadratmeter Pflaster, 2.000 Quadratmeter Bordsteine, 2.500 Meter Rinnen, 450 Meter Anschlussleitungen für die Straßenentwässerung, 2.000 Kubikmeter Frostschutzschicht, 952 Meter Wasserleitung,15 Hydranten, 66 Hausanschlüsse und 45 Kanalhausanschlüsse.

Abschließend zitierte Sigrid Schwedhelm-Schreiner aus Goethes Faust: „Der Worte sind genug gewechselt, nun lasst uns endlich Taten sehn“, um gleich zu ergänzen „Bei uns sind die Taten bereits vor den Worten erfolgt und es ist nur noch das Band durchzuschneiden, um den Verkehr symbolisch freizugeben!“

Bilder: Heinz Lambert

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