Nachbericht Modenschau im Ochsenstall
An den ersten beiden Wochenenden im November verzauberte die Theatergruppe den Kurpfalzsaal in den Hartmann Hof. Das diesjährige Stück “Modenschau im Ochsenstall” entpuppte sich als wahrer Klassiker unter den Bauernkomödien.
Paul Hartmann ( Klaus Jenczelewski ) hatte viel zu viele Tiere angeschafft und somit den Hof an den Rand des Ruin getrieben. Die Bauersfrau Mathilde ( Beate Pioth ) wurde von schlaflosen Nächten geplagt. Beide suchten verzweifelt einen Ausweg, da auch das Hobby von Paul, die Malerei, keine gewinnbringende Geldquelle versprach.
Franz Stolz ( Karlheinz Wenz ), bester Freund von Paul und Ratgeber in allen Lebenslagen, hatte in der Zeitung einen Artikel aufgeschnappt, in dem eine Agentur eine Location für eine Modenschau auf dem Bauernhof suchte. Mit großer Überzeugungskraft sorgte er dafür, dass der alte Ochsenstall als Ort des Geschehens in Erwägung gezogen wurde. Die Agentur ” Moppel ” übernahm die Organisation. Leider sind die Models kurzfristig durch einen Unfall unabkömmlich geworden. Da die Modenschau bereits ausverkauft war, musste erneut eine zündende Idee her halten. Mathilde sorgte mit ihrem Plan C dafür, dass die Models Pauline, Franziska und Brunhilde auftraten. Die Modenschau wurde ein Megaerfolg und die Agentur engagierte die Truppe mitsamt der Jury für ihre Deutschlandtournee.
Die Dorfretsch Klementine Dreist ( Heike Trepp ) sowie die beiden Nachbarinnen Sophia Meier ( Marion Hoffmann ) und Gerta Ungestüm ( Valerie Carl ) sorgten mit Klatsch und Tratsch, der meist auf dem Plumpsklo “erhört” wurde, für ein gewaltiges Durcheinander. So wurde der Kunsthändler Dr. Bruno Braun ( Frank Aicher ), als schwuler Bruno verdächtigt. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch der neue Bulle auf dem Hartmann Hof gemeint, der ebenfalls Bruno hieß und sich nicht für das weibliche Geschlecht interessierte. Als die drei Grazien dann noch von einer vermeintlichen Halbschwester erfahren haben, Sophia wunderte sich, dass es bei Pauls Vater nicht für eine ganze Schwester gereicht hatte, nahmen alle drei an, dass sie die Halbschwester von Paul sind. Jede hatte ihre triftigen Gründe dafür. Anscheinend hatte der “alte Herr” ziemlich viele Liebschaften und Paul vermutete, dass er mit halb Edenkoben verwandt sein müsste.
Der treue und fleißige Knecht Jupp ( Sascha Jenczelewski ) umsorgte liebevoll die Viecher und lieferte sich immer wieder Duelle mit Klementine um die Benutzung des hofeigenen Plumpsklos. Dem Postgeheimnis sei Dank, dass die immer bestens informierte Postbotin (Nicole Manuel) sich als große Hilfe entpuppte, als sie die Modenschau, die wegen des großen Zuschauerandrang vom Ochsenstall auf den Hof verlegt wurde, perfekt moderierte. Die Modelle Landfrau to Go, moppelschlank und emanzipierte Frau waren der Brüller schlechthin. Unterlegt mit der passenden Musik, rissen die Models das Publikum von den Sitzen.
Als dann das verschwundene Bild von Paul dass ihm den vermeintlichen internationalen Durchbruch bescheren sollte, Picasso, Beethoven und van Gaal wären stolz darauf gewesen, wieder bei einer Auktion des Kunsthändlers Braun auftauchte und für 50 000 Euro verkauft wurde, nahm die Komödie eine unerwartete Wendung. Durch den Verkauf des Bild und die Teilnahme an der Modenschautournee wurde der Hof gerettet.
Da am Ende der eingeleitet Gentest zur Ermittlung der wahren Halbschwester ergab, dass sowohl Klementine als auch Sophia und Gerta die Halbschwester sind waren alle glücklich, bis auf Paul.
Theaterwart Klaus Jenczelewski zeigt sich stolz auf die Gruppe. In 32 Proben wurde das Stück auf die Beine gestellt. Was Jenczelewski bedenklich stimmt, ist der Zuspruch bei den Vorstellungen. Trotz intensiver Bewerbung konnten die Vorstellungen nicht restlos ausverkauft werden. Eine Tendenz die es schon seit einigen Jahren gibt und mit der alle Vereine zu kämpfen haben. Die Edenkobener Bürgerschaft, die in den umliegenden Orten zu den Theateraufführungen gehen, sind anscheinend nur in Teilen als Stammpublikum dazu zu bewegen die Vorstellungen in der Heimatstadt zu besuchen. Die enormen Kosten von Material, Tandiemen,Saalkosten, Werbung usw. sind kaum gewinnbringend.
Ein hübscher Nebeneffekt
Die Theaterguppe des PWV-Edenkoben veräußerte das im Theaterstück “Modenschau im Ochsenstall” benötigte Hofklo zu Gunsten der Instandhaltung des Spielplatz am Hüttenbrunnen. Familie Jung aus Mannheim zeigte sich begeistert und erstand das Plumpsklo. Familie Jung möchte das Klohäuschen fit machen für den regulären Gebrauch. Auf ihrem Gelände soll ein Cafe entstehen und das Plumpsklo wird dort nicht nur seinen Dienst verrichten, sondern auch als Attraktion herhalten.
Die Theatergruppe übergab das Plumpsklo mit Freude und wird weiterhin Kontakt mit den neuen Besitzern halten und der weiteren Verwendung mit Spannung entgegensehen.
Text und Foto : Klaus Jenczelewski