Es gibt immer einen Grund für etwas im Leben dankbar zu sein

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Neujahrsempfang der Gemeinde Burrweiler

BURRWEILER – lam – Zum Neujahrsempfang der Gemeinde Burrweiler konnte Ortsbürgermeister Christian Weber in der „ausverkauften“ Festhalle neben „seinen“ Bürgerinnen und Bürgern zahlreiche Ehrengäste wie den Landtagsabgeordneten Florian Maier, Landrat Dietmar Seefeldt, den Bürgermeister der VG Edenkoben Daniel Salm und dessen Ersten Beigeordneten Eberhard Frankmann und Pfarrer Matthias Pfeiffer begrüßen. Der Edenkobener Stadtbürgermeister Ludwig Lintz, die Ortsbürgermeister Michael Diehl (Großfischlingen), Peter Henrich (Flemlingen) und Andreas Möwes (Weyher) nutzten ebenfalls die Chance nach Burrweiler zu kommen, da dies der einzige Neujahrsempfang an diesem Sonntag war.

Pfarrer Pfeiffer hielt seine kurze Ansprache fast schon in Form einer Predigt.

Der Wert unserer Zeit macht uns nachdenklich. Wir sollten unsere Lebenszeit als Geschenk Gottes hoch schätzen!“ so der Geistliche, der einem Gedicht des Theologen und Publizisten Jörg Zink zitierte. „Jeder Tag ist ein Streifen Land. Ich möchte reichlich säen. Ich möchte Gedanken und Gespräche, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit hineinwerfen, und vor allem Liebe, damit Frucht wächst.”

Der Pfarrer erinnerte daran, dass die katholische Kirche in Burrweiler in diesem Jahr 500 Jahre alt wird und der Patronatstag am 2. Juli mit einem Festamt gefeiert wird. Allerdings hatte Pfeiffer dann einen echten Schockmoment zu bieten, als er mitteilte, dass es in diesem Jahr keine Wallfahrten zur heiligen Mutter Anna geben werde. Da waren die Menschen im Saal erst einmal sprachlos. Grund sei fehlendes Personal bei der Organisation, so Pfeiffer. In den letzten zweieinhalb Jahrhunderten waren die Wallfahrten nur 2020 und 2021 wegen Corona ausgefallen. Selbst die Weltkriege und die spanische waren kein Ausfallgrund gewesen.

Für mich war es ein Vorteil, dass der Empfang hier, wenn auch leider krankheitsbedingt, um eine Woche verschoben werden musste. So ist es mir heute, zum ersten Mal in meiner Amtszeit als Landrat, möglich hier beim Neujahrsempfang mit dabei zu sein“ freute sich Dietmar Seefeldt.

Daniel Salm stellte fest, dass es auch am 29. Januar nicht zu spät sei sich ein gutes neues Jahr zu wünschen. Er zitierte einen unbekannten Autor: „Es gibt immer, wirklich immer, einen Grund für etwas im Leben dankbar zu sein.“

In seiner Festansprache wies Christian Weber darauf hin, dass die örtliche Feuerwehr in diesem Jahr 150 Jahre alt wird. Gerne hätte er dieses Fest in einem neuen, größeren Feuerwehrhaus gefeiert. Dieses wird nämlich dringend benötigt, da das bisherige Domizil, nicht zuletzt wegen des nun eingesetzten größeren Einsatzfahrzeuges zu klein geworden ist. Leider fehlt es bis dato noch an einem Grundstück auf dem die VG das Haus bauen kann. Da die Gemeinde über ein solches leider nicht verfügt und deshalb genötigt ein ist Grund von einem privaten Besitzer zu kaufen, was sich aber bislang noch nicht realisieren lies.

Weber erinnerte daran, dass im Jahr 2020 mit dem Neujahrsempfang und dem Seniorennachmittag nur zwei der geplanten Veranstaltungen im Dorf stattfinden konnten, ehe das Schicksal inForm von Corona seinen Lauf nahm.

Doch wenigstens im Sommer 2020 und 2021 haben wir das Beste aus der Situation gemacht“ blickte er zurück und sprach die Kerwe- und Weinfestsamstage an, als sich die Bürgerinnen und Bürger mit vorgeschriebenem Abstand entlang der Hauptstraße hinsetzten und von den Winzern aus deren „rollendem Ausschank“ ihre mitgebrachten Gläser gefüllt bekamen.

Wir konnten zwar keine Feste feiern – das gratis Ausschenken von Getränken an Personen, die mit Abstand entlang einer Straße sitzen, war aber durch keine der vielen Verordnungen untersagt!“ stellte der Ortschef fest. Erfreulicherweise konnte 2022 dann Kerwe und Weinfest in gewohnter Form, sprich ohne jegliche Einschränkung begangen werden. Dabei kam dem Dorfplatz als zentralem Veranstaltungsort der Kerwe und auch beim Weinfest zugute, dass die Sanierung des Rathauses und des Rathaus-Anbaus weitestgehend abgeschlossen werden konnte. Ebenso wurde die Kinder- und Jugendbücherei komplett saniert und neu ausgestattet.

Veränderungen gab es in der Kita „St. Christopherus“. Der Elisabethenverein bleibt zwar weiterhin Betriebsträger, die Ortsgemeinde ist aber nun offiziell Gebäudeträger, was bedeutet, dass alle notwendigen baulichen Maßnahmen direkt von ihr geplant und umgesetzt werden können.

All diese notwendigen Maßnahmen wurden in der Vorbereitung bis dato immer sehr konstruktiv und zielführend von der Leiterin unserer Kita, Melitta Theobald, begleitet,“ lobte Weber, „doch wird die Umsetzung und Fertigstellung anstehender Maßnahmen nun ihre Nachfolgerin miterleben dürfen, da Melitta Theobald in wenigen Tagen nach über 15 Jahren Kita-Leitung in den Ruhestand geht.

Wenn es dir zuhause dann doch mal zu langweilig werden sollte – ich habe gehört, gut ausgebildete Vertretungskräfte werden immer gesucht und gebraucht“, zauberte Weber mit seinen Worten ein Lächeln auf Theobalds Gesicht.

Der Ortsbürgermeister verwies auf einen neues Angebot im Dorf. Die Idee von Theresa Schenck ein gemeinsames Mittagessen für Burrweilerer Bürgerinnen und Bürger, ob jung oder älter, anzubieten, wird in die Tat umgesetzt. Schon am 7. Februar wird in der Festhalle aufgetischt. Bereits 35 Anmeldungen liegen für die Premiere vor, die Meldeliste ist aber noch offen. Insgesamt sind für dieses Jahr sechs Termine vorgesehen. Der gemeinsame Treff möglichst vieler Bürgerinnen und Bürgern, der Austausch untereinander, das Erzählen und das bessere Kennenlernen sollen stehen sind die weiteren Ziele des Angebots.

Weber lobte das großartige ehrenamtliche Engagement, welches in den Vereinen und Gruppierungen im Ort geleistet wird. Sich einzubringen, mitzuhelfen und gemeinsam anzupacken sei für die Dorfgemeinschaft heute wichtiger denn je.

Seine Rede schloss er mit dem von ihm leicht abgewandelten Zitat von John F. Kennedy: „Frage nicht, was deine Gemeinde/was die Dorfgemeinschaft für dich tun kann, sondern was du für deine Gemeinde/für die Dorfgemeinschaft tun kannst!“

Schon traditionell wurde der Empfang musikalisch von der achtköpfigen Herrenrunde unter Leitung von Andreas Wilhelm umrahmt. Vor dem Lied „Ohne Frauen keine Sonne“, merkte dieser an: „Wir singen jetzt eine Hymne an die Frauen, es kann aber sein, dass die Frauen das gar nicht merken!“ Auch mit „Schachmatt durch die Dame im Spiel“ und „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn ihm die schöne Nachbarin gefällt“, wurden die Frauen angesprochen.

Hans Stähle vom Dorfladen „Kolonialwaren Lambert“ offerierte eine Auswahl seiner Käse- und Wurstspezialitäten. Passend dazu kredenzten sechs örtliche Winzer beste Tropfen aus ihren Weinkellern.

Bilder: Heinz Lambert

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