Landrat Seefeldt kritisiert Landes-Pläne zur Impfung an Kliniken und bekräftigt Forderung zur Reaktivierung des Wörther Impfzentrums

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„So schnell wie möglich muss das Impfzentrum in Wörth seinen Betrieb wieder aufnehmen“, diese Forderung richtet SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt an die zuständige rheinland-pfälzische Landesregierung. Er steht den Plänen des Landes Rheinland-Pfalz, künftig an Krankenhausstandorten statt in den noch vorhandenen, etablierten Impfzentren Impfungen für jedermann ohne Termin anzubieten, äußerst skeptisch gegenüber.

Seefeldt sagt: „Jetzt nochmal neue Impf-Strukturen an Kliniken aufzubauen, wo Wörth nur darauf wartet, wieder in Betrieb gehen zu dürfen, ist nicht effizient. An den Standorten der Impfzentren haben sich die Abläufe eingespielt, von Parkplätzen bis Personal ist alles da. Zudem haben wir doch aus den vergangenen Pandemiewellen gelernt, dass Krankenhäuser genauso wie Pflegeeinrichtungen neuralgische Punkte sind, Orte, die wir schützen müssen. Man denke nur an die sehr schwere Zeit der Besuchsverbote. Natürlich kann es auch einige Impfungen in Kliniken geben, wie bisher zum Beispiel schwerpunktmäßig für das eigene Klinik-Personal. Aber in oder um Krankenhäuser nun noch mehr Durchgangsverkehr zu bringen, halte ich für bedenklich. Zudem hat das Klinikpersonal doch genügend andere Aufgaben.“

Die Wörther Landeseinrichtung ist aktuell noch im Stand-by-Betrieb und könnte rasch wieder mit dem Impfen gegen das Coronavirus beginnen. Sowohl mit Erst- und Zweit-, als auch besonders mit Drittimpfungen. Anders als die Landauer Einrichtung, die Ende September dauerhaft geschlossen wurde. Doch auch im Wörther Impfzentrum könnten die Lichter bald ganz ausgehen: Das Zeitfenster für die Entscheidung des Landes zur Wiedereröffnung schließt sich mit den dort demnächst auslaufenden Miet- und Arbeitsverträgen.

„Die Infektionszahlen steigen mit einer bisher nicht da gewesenen Dynamik – und auch wenn die Inzidenz nicht mehr alleine ausschlaggebender Faktor zur Bewertung der Lage ist, sind jetzt schnelle Entscheidungen geboten“, so Seefeldt. Er hebt hervor: „Die kalte Jahreszeit beginnt erst und die Warteschlangen vor den Impfbussen sind schon jetzt eine Zumutung, selbst für Festentschlossene. Wie soll das erst werden, wenn Eis und Schnee kommen? Das Angebot der Impfbusse wird mit sinkenden Temperaturen rapide an Attraktivität verlieren. Der Wunsch nach Impfgelegenheiten ist aber da und wird entsprechend noch größer werden, wenn bei immer mehr Menschen, die eine dritte Impfung möchten und bekommen könnten, demnächst die sechsmonatige Wartefrist für die Auffrischungsimpfung verstrichen ist. Allein über die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte wird das nicht abzubilden sein.“

Landrat Seefeldt hatte sich gemeinsam mit dem Germersheimer Landrat Dr. Fritz Brechtel und dem Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch schon zu Monatsbeginn wegen der Reaktivierung der Impfzentren an die Landesregierung gewandt. Der Gesundheitsminister Clemens Hoch hat in seiner Antwort allerdings lediglich auf das Regelsystem der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die mobilen Impfbusse sowie den „5-Punkte-Plan“ des Landes verwiesen, statt eine Reaktivierung der Impfzentren in Aussicht zu stellen.

Seefeldt kritisiert darüber hinaus, dass das Land Rheinland-Pfalz die Anzahl der regulären Corona-Schnelltests an Schulen in der aktuellen Lage halbiert hat – auf nur noch einen Test in der Woche.

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