„Retter ohne Schutz“: Kreisspitze fordert Impfmöglichkeit für Feuerwehrleute

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„Der Schutz unserer Feuerwehrleute und die Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit der Feuerwehr hat oberste Priorität“, betonen Landrat Dietmar Seefeldt und der für zuständige Kreisbeigeordnete Kurt Wagenführer, die das Land in einem Schreiben auffordern, eine sofortige Impfmöglichkeit für Feuerwehreinsatzkräfte zu schaffen. 

Der Kreischef und der für Brand- und Katastrophenschutz zuständige Kreisbeigeordnete bedauern, dass seit Monaten der Eindruck entsteht, dass der Einsatz der Feuerwehrleute für das Allge­meinwohl nicht zählt, da ihr Engagement offensichtlich keine Anerkennung bei der rheinland-pfälzischen Landesregierung findet. Deshalb müsse das Land, bevor die Impfpriorisierung am 7. Juni aufgehoben wird, alles tun, um die vor allem ehrenamtlichen Einsatzkräfte in den Feuerwehren und im Katastrophenschutz mit einer Erstimpfung zu impfen: „99 Prozent unserer Feuerwehrangehörigen sind ehrenamtliche Einsatzkräfte und müssen seit Wochen auf Termine warten. Es reicht nicht aus, nur Restdosen an die Feuerwehr- und Katastrophenschutzangehörigen zu verimpfen“, so Landrat Dietmar Seefeldt. „Die Landesregierung muss hier zusätzliche Impfstoffkontingente bereit stellen, sodass wir möglichst schnell und flächendeckend diejenigen impfen, die rund um die Uhr für uns in den Einsatz gehen.“ 

Sowohl im Impfzentrum, das vom Kreis gemeinsam mit der Stadt Landau betrieben wird, als auch über das mobile Impfteam des DRK-Landesverbands versuche man zwar auch, möglichst viele Feuerwehrangehörige mit übrig gebliebenen Impfdosen zu versehen. Aber dies sei nicht planbar und es gehe nicht, dass die ehrenamtlichen Feuerwehrkameradinnen und –Kameraden nur die Reste bekommen: „Das spiegelt nicht den Stellenwert unserer Feuerwehren in der Gesellschaft wider“, betont der für den Brand- und Katastrophenschutz zuständige Kreisbeigeordnete Kurt Wagenführer. „Nur mit schönen Worten das ehrenamtliche Engagement loben reicht nicht aus, nun müssen dringend Taten folgen“, so Wagenführer weiter.

„Trotz aller Schutzmaßnahmen besteht für unsere Einsatzkräfte immer das Risiko, sich anzustecken und dann im schlimmsten Fall diese Ansteckung noch an Familienmitglieder weiter zu geben. Nach den Einsatzkräften des Rettungsdienstes und der Polizei ist es unverständlich, dass nicht auch die Impfungen für Feuerwehrangehörige priorisiert werden“, unterstreicht auch der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jens Thiele.

„Unsere Feuerwehreinsatzkräfte setzen sich Tag für Tag einem hohen gesundheitlichen Risiko bei direkten Kontakten wie beispielsweise Unfällen, Hilfestellungen für den Rettungsdienst oder Türöffnungen aus. Wir können die andauernde Enttäuschung der Feuerwehrleute verstehen. Sie stehen an vorderster Front und sind ‚Retter ohne Schutz‘. Wir sehen hier dringenden Handlungsbedarf und fordern die Landesregierung auf, eine sofortige Impfmöglichkeit für die Feuerwehreinsatzkräfte zu schaffen“, so Seefeldt und Wagenführer abschließend. 

Im gemeinsamen Impfzentrum Landau- Südliche Weinstraße, das vom Landkreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau gemeinsam betrieben wird, sind mittlerweile über 51.000 Impfungen durchgeführt worden, davon rund 34.000 Erst- und 17.000 Zweitimpfungen.

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