Bei der diesjährigen Hans-Rosenthal-Ehrenpreisverleihung in Landau wurde Schauspielerin Uschi Glas ausgezeichnet, und zwar für das Engagement ihres Vereins „brotZeit e.V.“. Schulkinder erhalten über den Verein ein kostenfreies Frühstück.
Zum Ende des Gala-Programms hin nutzte Udo Vogel, Vorsitzender des Vereins „Aktion Hilfe in Not“ und zugleich Mitglied des Aufsichtsrats der Dieter-Kissel-Stiftung, die Bühne, um auf ein verwandtes Anliegen aufmerksam zu machen: das Projekt „Mensa plus“ am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern. Landrat Dietmar Seefeldt, der die Schirmherrschaft übernommen hat, gab in diesem Rahmen bekannt, dass das Projekt künftig von der Dieter-Kissel-Stiftung und der Buchmann-Stiftung gefördert wird.
„Die Gala in Landau hat eindrucksvoll gezeigt, wie viel Gutes aus persönlichem Engagement entstehen kann. Was Uschi Glas mit ‚brotZeit e.V.‘ vormacht, ist beispielhaft – und wir möchten mit ‚Mensa plus‘ an dieser Idee anknüpfen. Kein Kind sollte den Schultag hungrig verbringen müssen.
Mit der Unterstützung der Dieter-Kissel-Stiftung und der Buchmann-Stiftung helfen wir dort, wo Hilfe unmittelbar spürbar ist: bei den Schülerinnen und Schülern selbst. Ein gemeinsames Mittagessen ist auch ein Stück Geborgenheit und Zusammenhalt – ein wichtiger Beitrag zu einer Schule mit Herz“, so Vogel.
Landrat Dietmar Seefeldt betont: „Den beiden Stiftungen aus der Region danke ich sehr herzlich für ihr Engagement zum Wohle des Gymnasiums Bad Bergzabern. Das Projekt ist mehr als Essensversorgung. Es schafft einen Ort für Begegnung, Gespräch und Pause. Für viele Schülerinnen und Schüler ist es ein Stück Sicherheit und Fürsorge im Schulalltag. Die Mensa plus wird damit zu einem wichtigen Baustein für Chancengleichheit, Gesundheit und Gemeinschaft.“
Das ist geplant
Mehrmals pro Woche soll es künftig wieder am Bergzaberner Gymnasium ein bezahlbares warmes Mittagessen geben, gerechnet wird mit einer Nachfrage von 50 Personen. Ziel ist eine nachhaltige Küche mit regionalen, saisonalen und Bio-Produkten. Eine vegetarische Option soll es immer geben. In einem Pausenraum soll es auch eine Mikrowelle zum Erwärmen von mitgebrachtem Essen geben.
Damit sollen Schülerinnen und Schüler, die bis in den Nachmittag in der Schule sind, verlässlich versorgt sein. Es geht dabei insbesondere um die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die regelmäßig bis 17 Uhr Unterricht haben. Auch in der Mittelstufe ist mitunter gelegentlich am Nachmittag regulär Unterricht. Ebenso sind Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5, die an freiwilligen AGs oder am naturkundlichen Schwerpunktunterricht teilnehmen, an einem Tag pro Woche lange in der Schule, meist bis 15.30 Uhr.
Das „Mensa plus“-Angebot soll eine günstige und gesunde Alternative für alle schaffen, auch für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus fördert gemeinsames Essen das Miteinander der Schülerinnen und Schüler, ebenso den Austausch mit den Lehrkräften. Insgesamt soll die Schulgemeinschaft gestärkt werden.
Helmut Braun, Vorstand der Dieter-Kissel-Stiftung, ergänzt: „Mit ‚Mensa plus‘ möchten wir jungen Menschen die besten Voraussetzungen für ihren Schulalltag bieten. Eine ausgewogene Mahlzeit zur Mittagszeit trägt entscheidend zur Konzentration, Gesundheit und Lernfreude bei. Als Stiftung liegt uns am Herzen, Projekte zu fördern, die nachhaltig wirken – und die zeigen, dass Verantwortung für Kinder und Bildung direkt vor unserer Haustür beginnt.“
Die Organisation eines Probe-Mensa-Betriebs über Mittag lief zuletzt über Ehrenamtliche, Eltern und Schülerinnen und Schüler. Dank der finanziellen Unterstützung der Dieter-Kissel-Stiftung und der Buchmann-Stiftung soll künftig eine angestellte Minijob-Kraft zwischen 11 und 14 Uhr unterstützen. Diese Person soll den Mensabetrieb verantworten und beaufsichtigen.
Derzeit sucht die Schule nach einer geeigneten Person, Interessierte können sich gern unter Telefonnummer 06343 93440 melden. Noch ist vor Ort viel zu tun, bis die Mensa plus ihren Betrieb aufnehmen kann, wie Pete Allmann, Schulleiter des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum, berichtet. „Nun kann sich das Team befreit auf den Weg machen, nach Personal Ausschau halten, Strukturen zu schaffen und die Wege bereiten, dienstleistend für unsere Schülerinnen und Schüler“, so Allmann. Zum „Team Mensa plus“, das das Vorhaben vorantreibt, gehören Elisabeth Negwer und Ursula Hertlein für den Schulelternbeirat, Daniela Imhoff für das Kollegium und Elisabeth Flint für die Ehemaligen; ebenso Schulleiter Pete Allmann und auch die neugewählte Schülervertretung (SV) unterstützt.
Hintergrund
Der Rechnungshof hatte den Landkreis Südliche Weinstraße bereits vor Jahren gerügt, dass eine Schulmensa nicht mit kreiseigenem Personal betrieben werden dürfe. Ein externer Pächter hatte sich auch nicht gefunden – offenbar zu unlukrativ. Daher gab es zuletzt keine Mensa mehr am Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern, und auch kein anderes niedrigschwelliges Angebot zum Mittagessen.
Schülerinnen und Schüler sind daher derzeit – auch an langen Schultagen – über Mittag auf mitgebrachte Mahlzeiten oder teure Schnellimbisse angewiesen. Ein warmes Mittagessen hingegen fördere Gesundheit sowie Konzentration und schaffte Gemeinschaft, sind die Initiatoren des Projekts überzeugt.
Text und Bild: Kreisverwaltung Südliche Weinstraße













