Indigosynthese – der LK Chemie 13 macht blau

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Einen Tag nach der anstrengenden Abiturprüfungs-Phase und den Einschränkungen durch Coronaauflagen hat es dann doch noch geklappt: Am 25.01.2023 konnte der Chemie LK 13 zum Abschluss des Themas Farbstoffe endlich ins Oberstufenlabor der BASF fahren.
Nach einer kurzen Einführung über die Geschichte des Farbstoffes Indigo und dessen wichtiger Verbindung zur BASF ging es auch schon mit Kitteln und Schutzbrillen ausgerüstet ins Labor.

Experimentiert wurde in Zweiergruppen im Abzug: Zunächst musste eine Schliffapparatur mit KPG-Rührer aufgebaut werden. Dies war durchaus anspruchsvoll, aber die BASF stellte uns dieses Mal sogar drei kompetente BetreuerInnen zur Verfügung, die sicherstellten, dass die von den Schüler und Schülerinnen durchgeführten Schritte der Bayer-Synthese auch klappten: Der blaue Farbstoff Indigo wurde aus den Edukten o-Nitrobenzaldehyd und Aceton selbst hergestellt.

Während der 30-minütigen Reaktionszeit konnte eine kleine Kaffeepause eingelegt werden. Danach konnte das Batiken der mitgebrachten weißen T-Shirts erfolgen. Hier konnte durch Abbinden von Stoffteilen mit Schnur eine gleichmäßige Färbung verhindert und verschiedene Muster, z.B. Spiralen oder Wellen erzeugt werden.

Im Labor wurde der entstandene Feststoff aus dem Gemisch durch Absaugen filtriert und nach kurzer Trocknung erhielten wir ein schönes, dunkelblaues Produkt. Bevor jedoch die Kleider gefärbt werden konnten, musste der Farbstoff aber noch wasserlöslich gemacht werden. Dies geschah durch die Reduktion zur sogenannten Leukoform des Indigos. Die Reaktionsmischung, die „Küpe“, war dann gelb/grün und hatte einen doch etwas strengen Geruch. In diese Lösung tauchten wir unsere vorbereiteten T-Shirts, damit der Farbstoff auf die Fasern aufgezogen werden konnte.

Beim Trocknen geschah dann das blaue Wunder: Das Leukoindigo reagierte binnen kürzester Zeit über verschiedene gelb-grün-blau Töne mit dem in der Luft vorhanden Sauerstoff zu dem dunkelblauem uns schon von Jeans bekannten Farbstoff. Dies war sehr faszinierend zu beobachten.

Nach insgesamt vier Stunden in Labor und Seminarraum traten wir dann den Rückweg an.
Das Experimentieren in dem top ausgestatteten Labor der BASF hat allen sehr viel Spaß gemacht und jeder konnte als schönes Andenken an die Chemie ein selbstgestaltetes Shirt mitnehmen.

Sabine Zimmermann

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