Ein einzelner Funke war es nicht

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Gertrud und Friedrich Gutzler aus Venningen feiern Gnadenhochzeit
VENNINGEN – lam – 70 Jahre glücklich verheiratet zu sein, das sehen viele Menschen als eine besondere Gnade an, woher sich dann wohl auch der Begriff „Gnadenhochzeit“ für eine so lange traute Zweisamkeit herleitet.

Am vergangenen Montag, 24. Oktober durften Gertrud und Friedrich Gutzler aus der Gartenstraße in Venningen dieses doch recht seltene Ehejubiläum feiern.
Am 24. Oktober 1952 trat das Paar, Getrud unter ihrem Mädchennamen Lutz, vor den Ortsbürgermeister von Venningen, der die standesamtliche Trauung vollzog. Tags darauf folgte das kirchliche Ehegelübde im katholischen Gotteshaus ihres Heimtortes.
Friedrich Gutzler kam am 18. Januar 1929 in Venningen zur Welt, seine Frau wurde am 18. Januar des selben Jahres ebenfalls in Venningen geboren. Bis heute sind sie „ihrem“ Dorf treu geblieben.

Nach drei Jahren gemeinsamen Lebensweges änderte sich durch den 1958 geboren Sohn Manfred das Familienleben durchaus einschneidend. Für noch mehr Leben im Haus sorgten die 1958 bzw. 1960 geborenen Töchter Jutta und Regina. Nach einer langen Pause vervollständigte „Nesthäkchen“ Alexander 1969 das Kinderquartett. Wenn man den Jubilaren in ihre strahlenden Augen schaut und das Paar einem lächelnd entgegenblickt, dann sieht man wie sich ihre Liebe bis heute erhalten hat.

Siebesuchten schon zusammen den Kindergarten und drückten in der örtlichen Grundschule auch gemeinsam die Schulbank. Wann es dann in Sachen Liebe so richtig gefunkt hat, lässt sich bei den Gutzlers, anders wie bei manch anderen Paaren nicht auf den Tag genau sagen. Waren es doch wohl mehrere kleine Funken bis der große Blitz dann wirklich einschlug.

„Dadurch, dass wir uns ja schon so lange kannten, hat sich das eher in kleinen Schritten entwickelt. Ich denke mal es war so ungefähr, als wir beide 18 Jahre alt waren, bis es dann so richtig was mit uns wurde,“ blickt Friedrich Gutzler zurück. Nach dem Schulabschluss kam neben der täglichen Arbeit, auch das Vergnügen nicht zu kurz. Gerne schwangen sie viele Jahre lang gemeinsam das Tanzbein, in den 1950er und 1960er Jahren bevorzugt in Venningen, wo es damals zwei Tanzsäle, gab die sich großer Beliebtheit erfreuten. Schon das „Tanzkränzel“ begingen sie gemeinsam im Saal von Metzger Jung.

Das Haus, in dem sie bis heute, wohnen haben sie 1960 gebaut, fast alles in Eigenleistung. Hier war besonders Friedrich Gutzlers handwerkliches Geschick von Vorteil. Als gelernter Werkzeugmacher war er in der Lage neben der Heizung auch das komplette Wassersystem selbst zu installieren.
Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 arbeitete er bei John Deere in Mannheim, nachdem er zuvor schon in Landau für diese Firma tätig war. In Landau damals noch lange Jahre unter dem Namen Heinrich Lanz, deren bekanntesten Traktor, den Lanz „Bulldog“ gerade den Älteren noch bestens bekannt sein dürfte.
Getrud absolvierte nach der Schule zwei sogenannte Landjahre, wobei sie als Landhelferin für jedwede Arbeit im bäuerlichen Betreib des damaligen Kirrweilerer Ortsbürgermeisters eingesetzt war. Später waren beide dann gemeinsam in ihren eigenen Weinbergen als „Feierabendwinzer“ tätig.

In ihrem Haushalt arbeiten sie Hand in Hand zusammen und beim Blick in den liebevoll gepflegten Garten, darf man feststellen, dass beide wohl über den berühmten grünen Daumen verfügen.

Bis vor wenigen Jahren fuhren sie jährlich zur Erholung nach Bad Füssing in Niederbayern. Wenn Friedrich Gutzler davon erzählt, gerät er geradezu ins Schwärmen und erinnert sich an die dortigen Kur-Angebote und -anwendungen an denen er und seine Frau teilnahmen.

Auch wenn die Erholungen ebenso wenig noch möglich sind, wie das Schwimmen und Saunieren, dem besonders Friedrich lange nachging, haben sich beide bis heute eine große Freude am Leben erhalten.

Gefragt nach dem Rezept für ihre glückliche Ehe sagt Getrud Gutzler: „Immer zusammenhalten und ein gemeinsames Miteinander.“

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