Sie sind immer zur Stelle, wenn man sie braucht, helfen in Notfällen und immer wieder besonders gefordert: die Angehörigen des Brand- und Katastrophenschutzes an der Südlichen Weinstraße. Viele von ihnen sind seit Jahrzehnten ehrenamtlich aktiv. Wer in Rheinland-Pfalz seit mindestens 35 Jahren einer Feuerwehr angehört, wird vom jeweiligen Landkreis geehrt – so geschehen im Kreis SÜW zuletzt am vergangenen Freitag im Dorfgemeinschaftshaus Rohrbach. Im Katastrophenschutz wurden am gleichen Abend außerdem zahlreiche Ernennungen vorgenommen. Als Überraschung gab es abschließend sogar ein silbernes Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande, das der Landrat im Auftrag des Innenministers verlieh.
Landrat Dietmar Seefeldt erinnerte in seiner Ansprache daran, dass der rheinland-pfälzische Landtag Mitte Juni ein neues Landesbrand- und Katastrophenschutzgesetz beschlossen hat. „Der Katastrophenschutz wird damit von der Pflichtaufgabe der Selbstverwaltung zur Auftragsverwaltung. In Verbindung mit der ebenfalls für diesen Sommer angekündigten Katastrophenschutzverordnung kommen zahlreiche Pflichten und Aufgaben auf die Landkreise, aber auch auf die Gemeinden zu“, so Seefeldt. „Die Umsetzung der neuen Rechtslage wird die kommunale Familie in fachlicher und finanzieller Hinsicht vor große Herausforderungen stellen, die nur gemeinsam bewältigt werden können.“ So erinnerte er auch daran, dass im Frühjahr ein neuer interkommunaler Vertrag zur Zusammenarbeit im medizinischen Katastrophenschutz mit der Stadt Landau, dem DRK Südliche Weinstraße, der DLRG Landau und dem DRK Landau geschlossen worden war. „Dieser Vertrag bildet das Kernstück der zukünftigen interkommunalen Zusammenarbeit im Brand- und Katastrophenschutz.“ Ebenfalls ging der Landrat auf die zahlreichen Fahrzeugbeschaffungen ein, die der Kreis SÜW derzeit im Bereich des Katastrophenschutzes vornehme. „Bereits vergeben wurde der Auftrag für drei Löschfahrzeuge an die Firma Schmitz. Die Lieferzeit beträgt ‚nur‘ 18 Monate, was bei durchschnittlichen Lieferzeiten für Feuerwehrfahrzeuge von 36 bis 48 Monaten kurz ist“, so der Landrat. Er berichtete weiter, dass auch der Auftrag für Logistikfahrzeug für die Schnelleinsatzgruppe Verpflegung (SEG-V), ein sogenanntes Mehrzweckfahrzeug Typ 2, dieses Jahr vergeben worden sei. „Noch drei Krankentransportwagen und einen Rettungswagen werden wir 2025 ausschreiben, außerdem haben wir einen weiteren Rettungswagen als Gebrauchtfahrzeug vom Werksrettungsdienst der BASF gekauft, der 2026 noch weiter umgerüstet wird.“ Doch diese Fahrzeuge benötigten auch Garagen, so Seefeldt, und im Einsatzfall müsse für jedes Fahrzeug auch ausreichend ausgebildetes und trainiertes Personal vorhanden sein.
Jens Thiele, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises SÜW, betonte in seinem Grußwort ebenfalls die Bedeutung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte im Brand- und Katastrophenschutz: „Wir brauchen gut ausgebildete Kräfte, um die zukünftig zu beschaffenden Fahrzeuge und unsere Infrastruktur insgesamt zu bedienen. Um vorbereitet zu sein, müssen wir uns auch fragen, wie viele Kräfte im Ernstfall wegen Doppelfunktionen nicht zur Verfügung stehen. Also solche, die zum Beispiel sowohl bei Feuerwehr als auch bei DRK oder Reservisten sind.“ Er schlussfolgerte: „Um zukünftig gut aufgestellt zu sein, wollen wir weiteres Personal gewinnen, weitere Zielgruppen erschließen sowie über Kinderbetreuung und flexible Einsatzmodelle nachdenken, die Lohnarbeit, Familie und Ehrenamt noch besser vereinbaren lassen.“
Ehrungen für langjährige Tätigkeit bei der Feuerwehr je Verbandsgemeinde
Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels: Für 45-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr erhielten das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen Plus Stefan Biller (Albersweiler), Michael Brödel (Annweiler), Bernd Knorr (Rinnthal) und Michael Trautmann (Annweiler). Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr bekamen Marco Becker (Annweiler), Klaus Planck (Annweiler), Martin Rehm (Ramberg), André Schuster (Annweiler) und Andreas Thomalla (Silz).
Verbandsgemeinde Bad Bergzabern: Für 45-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr erhielten das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen Plus Karlheinz Fried (Niederhorbach), André Paul Kirschke (Barbelroth), Georg Riether (Schweighofen), Reinhold Schimpf (Schweighofen) und Michael Spiegel (Pleisweiler-Oberhofen). Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr bekamen Thomas Burg (Oberotterbach), Thomas Prozek (Bad Bergzabern) und Fritz Reinhardt (Oberotterbach).
Verbandsgemeinde Edenkoben: Für 45-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr erhielten das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen Plus Raimund Hayna (Weyher), Peter Henrich (Flemlingen), Manfred Renner (Böbingen) und Konrad Weber (Burrweiler). Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr bekam Gerd Litty (Altdorf).
Verbandsgemeinde Herxheim: Für 45-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr erhielten das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen Plus Jürgen Dosch (Herxheim) und Michael Rung (Herxheim). Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr bekam Carsten Becker (Rohrbach).
Verbandsgemeinde Landau-Land: Für 45-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr erhielten das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen Plus Achim Baum (Böchingen/Frankweiler) und Peter Schunk (Eschbach/Ilbesheim/Leinsweiler). Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr bekamen Jörg Dörner (Eschbach/Ilbesheim/Leinsweiler), Mathias Ehresmann (Knöringen/Walsheim), Stefan Kaiser (Billigheim-Ingenheim/Impflingen) und Patrick Rinck (Billigheim-Ingenheim/Impflingen).
Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich: Für 45-jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr erhielt Jürgen Garrecht (Offenbach) das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen Plus.
Ernennungen im Katastrophenschutz
Landrat Dietmar Seefeldt ernannte Norman Schuck zum stellvertretenden Zugführer des Gefahrenstoffzugs SÜW-Landau, Jens Wingerter zum Zugführer des Katastrophenschutzzuges SÜW, Nadine Germann zur stellvertretenden Einheitsführerin der Facheinheit Rettungshunde und Ortungstechnik VII und Daniel Hey zum stellvertretenden Leiter der Kreisausbildung.
Zu Zugführern der interkommunalen Schnelleinsatzgruppe (SEG) wurden Björn Drescher und Thorsten Lang ernannt. Zum stellvertretenden Zugführer der SEG wurde Thorsten Gerstle ernannt.
Als Leiter der Drohnenstaffel Südliche Weinstraße ist Johannes Kilian ernannt worden, Jakob Pfeifer zum stellvertretenden Leiter der Drohnenstaffel Südliche Weinstraße.
Besondere Ehre
Für besondere Verdienste im Feuerwehrwesen, genauer gesagt für seine Verdienste um die Jugend- und Bambinifeuerwehren des Landkreises Südliche Weinstraße, erhielt Roland Götz aus Schwanheim das Silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande, das Landrat Dietmar Seefeldt im Namen des rheinland-pfälzischen Innenministers Michael Ebling verlieh. Im Frühjahr war Roland Götz nach einem engagierten Jahrzehnt als Kreisjugendfeuerwehrwart SÜW feierlich von diesem Amt entpflichtet worden.
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