Edenkoben: Neues vom Repair-Café der Ludwigswerkstätten

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Am Samstag, den 5.7. besuchte uns Bürgermeister Daniel Poth pünktlich zum größten Andrang im Repair-Café in Edenkoben. Da viele Gäste betreut werden wollten, blieb zunächst nur wenig Zeit für Gespräche – doch einige Besucher*innen nutzten die Gelegenheit, mit ihrem Bürgermeister direkt ins Gespräch zu kommen. Im Trubel ließ sich dennoch ein Rundgang einrichten, bei dem Herr Poth einen Einblick in unsere Arbeit erhielt. Vom regen Treiben in der Werkstatt zeigte er sich sichtlich beeindruckt. Wir haben uns sehr über sein Interesse und seinen Besuch gefreut.

Warum kommen Menschen ins Repair-Café? Viele bringen alte Gegenstände und Geräte mit, an denen sie hängen – sei es aus emotionalen Gründen oder weil sie unnötige Verschwendung vermeiden möchten. Reparaturen sind oft aufwendig, erfordern Geduld, Wissen und Improvisation – besonders, wenn Ersatzteile fehlen oder der Hersteller nicht mehr existiert. Manche Besucher*innen möchten selbst mit anpacken, andere einfach nur bei Kaffee und Kuchen verweilen.

Wir verstehen uns ausdrücklich nicht als Konkurrenz zu Fachbetrieben, sondern als gemeinnützige Ergänzung. Wir sind auch kein Reparatur-Dienstleister und die meisten Helfer sind keine Profis. Viele Dinge und Geräte haben wir bereits erfolgreich repariert, aber manchmal gibt es auch etwas, das nicht bei uns repariert werden kann. Gerade bei komplexeren Geräten stoßen wir an Grenzen – hier empfehlen wir gerne den Gang zur professionellen Werkstatt. Auch Wartezeiten und der Verzicht auf Gewährleistung sind zu berücksichtigen. Im Repair-Café geht es nicht um „kostenlos statt teuer“, sondern um gemeinsames Lernen, nachhaltigen Konsum und gegenseitige Unterstützung. Wir wollen die Nutzungsdauer existierender Geräte verlängern, Ressourcen schonen und Müll vermeiden.

Das zeigt auch eine lesenswerte Studie des Umweltbundesamts von 2019: Repair-Cafés fördern den bewussten Umgang mit Ressourcen, stärken lokale Netzwerke und machen Mut zur Selbsthilfe – ohne dabei gewerbliche Angebote zu ersetzen. Wir stehen für ein solidarisches Miteinander – mit dem Handwerk und mit allen, die sich engagieren.

Beim nächsten Termin am Samstag, den 2.8. von 11 bis 16:00 Uhr nehmen wir wieder alles entgegen, was zum Reparieren ist – wie immer in der Weinstraße 40, Edenkoben. Auch für Kaffee und Kuchen ist gesorgt.

Text und Bild: M. Fritsche

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