Zukunftsweisende Entscheidung für die Kläranlage Edenkoben – Spurenstoffelimination wird vorgeplant

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Das in der Kläranlage Edenkoben künftig auch Spurenstoffe abgebaut werden, ist keine Neuigkeit. Die Ergebnisse der im Vorfeld gelaufenen Machbarkeitsprüfung sind bekannt und wurden bei der Vorplanung berücksichtigt.

Nun wurde dem Werkausschuss der Verbandsgemeinde Edenkoben diese Vorplanung des Ingenieurbüros Sweco vorgestellt. Und direkt vor Ort hatten die Ausschussmitglieder auch die Möglichkeit, sich ein Bild vom vorgesehenen Standort auf der Kläranlage in Edenkoben und von den Vorplanungen zu machen.

Nähere Informationen lieferte Werkleiter Martin Hanke: Das geplante Gebäude mit einer Größe von rund 33 Meter auf 12 Meter wird im Osten auf dem Gelände der bestehenden Kläranlage gebaut werden. Darin finden zwei Becken mit zwei Tuchfiltern und fünf Filter mit granulierter Aktivkohle Platz.

Die Tuchfilter dienen der Vorreinigung des Abwassers – hier werden eventuelle Schwebstoffe zurückgehalten, wodurch die Aktivkohlefilter geschützt werden. In den Aktivkohlefiltern erfolgt die eigentliche Rückhaltung der Spurenstoffe. Nach drei bis fünf Jahren muss die Aktivkohle ausgetauscht werden. Die mit Spurenstoffen „beladene“ Aktivkohle kann zum großen Teil regeneriert und wieder eingesetzt werden, was jedoch nicht auf der Kläranlage erfolgt.

Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei rund 9,3 Millionen Euro und werden vom Land Rheinland-Pfalz mit Zuschüssen und zinslosen Darlehen gefördert.

Die Mitglieder des Werkausschusses der Verbandsgemeinde Edenkoben haben sich einstimmig für den Abruf der weiteren Planungsleistungen ausgesprochen. Das beauftragte Planungsbüro startet nun mit der Detailplanung.

Der weitere Zeitplan sieht aktuell vor, dass der Genehmigungsantrag bis spätestens April 2026 bei der oberen Wasserbehörde eingereicht wird. Abhängig von der Genehmigung wird dann im Laufe des Jahres 2026 die europaweite Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen erfolgen. Der Bau der Anlage, für den rund zwei Jahre vorgesehen sind, soll voraussichtlich Ende 2028 fertig gestellt sein.

Eberhard Frankmann, Erster Beigeordneter und Werksdezernent: „Umwelt- und Gewässerschutz haben in unserer Verbandsgemeinde schon seit Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Das galt schon vor 40 Jahren bei der Einweihung der Kläranlage Edenkoben und setzt sich bis heute fort.

Vom damaligen Schlusslicht bei der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung zum Vorzeigeprojekt im Landkreis Südliche Weinstraße. Vielen Dank an die Mitglieder unserer Gremien und an alle, die diesen Weg trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gemeinsam mitgehen.“

„Ein weiterer zukunftsweisender Meilenstein für die Verbandsgemeinde Edenkoben – wie das Jahrhundertbauwerk vor 40 Jahren,“ freut sich Werkleiter Martin Hanke und erinnert dabei an die Einweihung der Gruppenkläranlage West, der Kläranlage in Edenkoben.

Denn das größte und aufwendigste Werk der Verbandsgemeinde damaliger Zeit wurde vor genau 40 Jahren, im November 1985 mit Prof. Dr. Klaus Töpfer, dem damaligen Innenminister für Umwelt und Gesundheit, offziell in Betrieb genommen.

Spurenstoffe sind beispielsweise Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln, Bioziden und anderen Chemikalien die im Ablauf der Kläranlage in sehr geringen Konzentrationen vorhanden sind. Problematisch ist dabei, dass diese Stoffe bereits in sehr geringen Dosierungen negative Auswirkungen auf die Gewässer haben können. Mit dem Neubau auf der Kläranlage Edenkoben werden diese Umweltbelastungen auch in kleinen Mengen aus dem Abwasser entfernt.

Text und Bild: VG Edenkoben, Sweco

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