Krönung an historischer Stätte

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Annika Böhles wird Rhodter Weinprinzessin
RHODT – lam – Am Samstag, 25. Februar wird Annika Böhles im Restaurant „Rhodter Adler“ zur neuen Rhodter Weinprinzessin gekrönt. Die Zeremonie beginnt um 18.30 Uhr. Die 18-jährige tritt die Nachfolge von Olivia Vosseler an. Wegen der Corona-Pandemie und deren Folgen konnte Olivia leider nur wenige Termine wahrnehmen und so ihr Dorf und dessen Winzer, nur sehr eingeschränkt repräsentieren. Für Annika I. ist nun die übliche Amtszeit von zwei Jahren vorgesehen, dann hoffentlich mit vielen schönen Veranstaltungen.

Der „Adler“ als Krönungsort hat für die neue Weinhoheit eine recht große geschichtliche Bedeutung, erfand doch hier ihr Ururgroßvater Ferdinand Seitz im Jahr 1903 den „Rhodter Piff“, den über die Grenzen des Traminerdorfes bekannten Doppelschoppen, der einen Liter fasst.

Annika übernimmt das Amt aus eigener Überzeugung. Sie brauchte von niemandem dazu überredet zu werden. Schon ihr Großvater Josef Schreiner hatte ihr nämlich, als sie noch ein kleines Mädchen war, gesagt: „Du wirst mal eine Prinzessin, eine Weinprinzessin!“ Den letzten Anstoß gab dann die frühere Erste Beigeordnete der Gemeinde, Katrin Schilling, die bei ihr anfragte, ob sie das Amt übernehmen will.

Die Verbindung zu Reben und Wein ist Annika fast schon in die Wiege gelegt.
„Mein Bruder Luca und ich waren als Kinder fast täglich im Weingut meiner Großeltern, das heute mein Onkel Thomas Schreiner führt.“

Annikas Mutter Nicole trifft man genau wie ihre Tochter recht oft im Weingut an, wo beide tatkräftig mit anpacken. Annika besucht gerne Oma Lieselotte und Opa Josef im Weingut, das heute den Namen Seitz-Schreiner trägt. Ihre Tante, Christine Gehrlein, ist als Vertriebs- und Marketingspezialistin im Weingut voll mitverantwortlich. Sie zeichnet auch für die Organisation des Krönungsabends verantwortlich.

Auf die Frage, ob sie in den Weinbergen aktiv ist, antwortet Annika zunächst nur mit einem vielsagenden Lächeln, lässt sich dann aber doch ein paar Worte entlocken. „Ich bin eher hier im Weingut mit dabei, helfe beim Abfüllen, im Verkauf und mache auch Büroarbeiten.“ Sie ist aber auch in der Lage einen Traktor durch die Weinberge zu chauffieren und die Kunst des „Kammertmachens“, sprich des Rebenanbindens, beherrscht sie ebenfalls.
Die ganze Familie, natürlich auch Papa Andreas Böhles, ist stolz auf Annika und freut sich darauf, dass diese nun die Krone der Rhodter Weinprinzessin tragen wird.

Als Lieblingswein nennt sie einen Cabernet blanc, ergänzt aber gleich, dass sie gar nicht so wirklich festgelegt sei. „Ich teste gerne immer mal wieder die Weine meines Onkels und trinke dann ab und an ein Glas lieblichen Weißwein.“

Im nächsten Jahr will sie an der Landauer Maria-Ward-Schule ihr Abitur ablegen. Welchen beruflichen Weg sie einschlagen will, hat sie noch nicht entschieden, denn sie hat viele Interessen. So absolvierte sie schon verschiedene Praktika, unter anderem bei einem Konditor und in einem Architekturbüro. In der Schule hat sie den Leistungskurs Kunst gewählt, empfindet Gemälde des französischen Malers Paul Cézanne nach. Auch der Werke des deutschen Malers und Grafikers Caspar David Friedrich nimmt sie sich an.

„Kunst bedeutet nicht zuletzt sich viel theoretisches Wissen anzueignen, aber mir macht das alles viel Spaß. Ich muss zwar dafür viel von meiner Freizeit investieren, aber das wusste ich vorher.“

Eine andere Kunst beherrscht sie ganz vortrefflich, nämlich die des Backens. Das bestätigen auch ihre Verwandten, für die sie mit viel Leidenschaft Geburtstagstorten und sonstige Kuchen backt, ja geradezu kreiert.

Bis 2020 war sie als Gardetänzerin in der Fastnacht mit dabei, die beiden letzten Jahre fielen die Veranstaltungen dann zu ihrem Bedauern leider aus. Nun ist sie hinter der Bühne aktiv, schminkt die Tänzerinnen aller Altersgruppen der „Rhodter Wämscht“.

Was erwartet sie denn von ihrem Prinzessinnendasein? „Ich bin gespannt welche Leute ich treffen werde. Von anderen Weinprinzessinnen liest man ja immer mal wieder, dass sie doch einige Prominente kennenlernen durften. Vielleicht kann ich ja auch die ein oder andere Reise in deutsche Städte oder sogar ins Ausland unternehmen. Für mich ist alles eine freudige Anspannung, die ich ganz gefasst auf mich zukommen lasse!“

 

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